Philips Pronto - geniale Erfindung und tolles Männerspielzeug
Die Philips Pronto ist eine am PC frei programmierbare und gestaltbare Universal-Touchscreen- Fernbedienung. Man kann mit einem speziellen Editor, der Software Pronto Edit, am PC sämtliche Menüseiten für die Fernbedienung grafisch frei gestalten, den Grafiken (zum Beispiel Knöpfen, Senderlogos etc.) Infrarotbefehle, Links zu anderen Objekten, Sprünge, Pieptöne und Zeitverzögerungen zuordnen und damit komplette Infrarot-Befehlsketten zusammenstellen sowie Menüs animiert darstellen. Somit kann man auf der Fernbedienung mit nur einem Tastendruck das nacheinander Einschalten verschiedenster Geräte realisieren. Jedem Objekt kann man 2 Grafiken zuordnen, eine Grafik für den ungedrückten und eine Grafik für den gedrückten Zustand. So lassen sich auch 3-D-animierte Schalter erstellen. Die Infrarotbefehle für die Geräte wählt man aus den umfangreichen Bibliotheken der Pronto oder man lernt sie mit der Original- Fernbedienung einfach in die Pronto ein.
Ich habe mit der SBC-RU 940 begonnen. Diese Fernbedienung ist funktionell voll zu gebrauchen, besitzt aber ein schlecht ablesbares Monochrom-Display.
Empfehlen kann ich die SBC-RU980 bzw. SBC-RU990 mit Farbdisplay, die sehr gut ablesbar und gut zu bedienen ist. Neben Infrarotbefehlen kann diese Fernbedienung auch Radiofrequenzbefehle aussenden, mit denen man zum Beispiel Funksteckdosen schalten kann.
Für eingefleischte Pronto-Fans war die iPronto ein ideales Objekt, zur Einrichtung benötigte man aber viel Geduld. Die iPronto ist quasi ein Linux-Tablett-PC auf Basis eines Intel X-SCALE-Prozessors und besitzt ein grosses Display (640 x 480 Punkte), Lautsprecher, einen MMC-Einschub, USB-Anschluss sowie eine W-LAN-Karte. Ein Web- Browser steht ebenfalls zur Verfügung. Ursprünglich gab es auch eine EPG-Funktion. Der EPG wurde von Philips aber abgeschaltet so dass die iPronto jetzt immer noch den Download versucht, aber nicht durchführen kann. Dabei ist der Akku schnell leer. Weiterhin wurde die iPronto von Philips nie fertigprogrammiert, so dass der USB-Anschluss keine Funktion hat, viele Webseiten nicht angezeigt werden können (Plugins werden nicht unterstützt) und die Lautsprecher spielen nur bei Tastendruck und Geräteneustart, die Wiedergabe von Audio-Dateien wird ebenfalls nicht unterstützt.
Das aktuelle Modell TSU9800 mit dem großen 6,4” Bildschirm zeichnet sich durch eine Vielzahl von Festtasten aus, so dass sich die meisten Funktionen auch ohne Touchscreen bedienen lassen. Weiterhin ermöglicht die Java-basierte Programmiersprache ProntoScript eine Einbindung und 2-Wege-Steuerung von Geräten wie Medienserver, Klimaanlagen, Jalousien, Lichtsteuerung, Kameras, Temperaturüberwachung, AV-Receivern usw. Entweder die Geräte können per W-LAN direkt über eine IP-Adresse gesteuert werden, oder es werden Extender von Philips mit seriellen- und digitalen Schnittstellen eingesetzt. Im Lieferumfang der PC-Software Pronto Edit Professional sind bereits Scripts zur Einbindung von imerge und Escient Musikservern, Lutron Lichtsteuerungen und MCE (Windows Media Center Edition) per IP-Adresse implementiert.
HINWEIS: Die PRONTO-Geräte werden von Philips nicht mehr hergestellt. Es gibt keine Herstellergarantien und keinen Service für diese Fernbedienungen mehr. Für Neuanschaffungen würde ich deshalb ein anderes System empfehlen.
Anbei einige Screenshots aus Menüseiten und Downloads.
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